B4 Brand Industriegebäude

Am Donnerstagmorgen des 14.11. wurden wir um 8:55 mit dem Stichwort „B4 Brand Industrie“ in die Werftstraße nach Wasserburg alarmiert. Bereits auf der Anfahrt war ein schwarzer Rauchpilz vom Feuerwehrhaus aus sichtbar. Als wir am Objekt eintrafen waren die Kameraden aus Wasserburg und Bodolz bereits vor Ort, die Werft stand zu diesem Zeitpunkt bereits in Vollbrand. Unsere Aufgabe war es mittels Riegelstellung angrenzende Gebäude vom übergreifen der Flammen zu bewahren bzw. für den Angriffstrupp unter Atemschutz die in Brand stehende Halle zu löschen.
Das Feuer war durch Mitarbeiter des Betriebes bemerkt worden, diese hatten zunächst auch versucht den Brand mittels Feuerlöschern zu bekämpfen. Dabei erlitten neun Personen eine Rauchgasvergiftung und mussten im Krankenhaus versorgt werden.
Mittels Tragkraftspritzen der Kameraden aus Bodolz und Nonnenhorn sowie durch Wasser aus dem örtlichen Hydrantennetz wurde die Wasserversorgung am Objekt sichergestellt. Das in den direkt angrenzenden Bodensee fließende Löschwasser wurde dort vom THW Lindau mittels Ölsperren eingekesselt, um eine Ausbreitung zu verhindern.

Insgesamt waren zur Bekämpfung des auf B6 hochgestuften Brandes mehr als 150 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst, THW sowie Vertreter des Landratsamtes vor Ort.

Als echte Feuertaufe entpuppte sich der Einsatz für den erst eine Woche zuvor in Dienst gestellten GWL1, der während des Einsatzes fast 70 Kilometer auf verschiedenen Besorgungsfahrten zurück gelegt hat und seine vielseitige Verwendbarkeit zu 100% unter Beweis gestellt hat. So wurde das Fahrzeug beispielsweise zur Sicherstellung der Spritversorgung an den tragbaren Pumpen sowie zum Transport von zusätzlich benötigtem Einsatzmaterial verwendet.

Gegen 17:30 war der Einsatz für uns nach fast neun Stunden beendet. Der Rollwagen Stromversorgung blieb allerdings noch bis zum nächsten Morgen an der Einsatzstelle und versorgte die zur Brandwache noch anwesenden Kameraden der Feuerwehr Wasserburg mit Strom und Beleuchtungsequipment bei der Ausleuchtung des Objektes.

Gegen 20:00 Uhr am Abend des Einsatzes waren die eingesetzten Gerätschaften gereinigt und die Fahrzeuge wieder bestückt und konnten einsatzbereit gemeldet werden. Am Freitag waren vormittags nochmals vier Kameraden unterstützend beim Rückbau in Wasserburg tätig.

Zusammenfassend kann man festhalten, dass sich während des gesamten Einsatzes gezeigt hat, wie unabdingbar stetige Übungen und Weiterbildungen auch über das eigene Einsatzgebiet hinaus sind. So wurde erst eine Woche zuvor gemeinsam mit den Kameraden der Feuerwehr Wasserburg das betroffene Objekt beübt.

Insgesamt entstand bei dem wohl durch einen elektrischen Defekt ausgelösten Brand ein Sachschaden in Höhe von rd. 1,5 Mio. EUR. Den Artikel der lokalen Presse zum Einsatz finden Sie hier.